Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.
Konzept Wilzschhaus Nostalgie-Express

Wilzschhaus Nostalgie-Express: Der zukünftige Personenzug des FHWE

Foto: FHWE

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Der Wilzschhaus Nostalgie-Express soll der zukünftige, historische Personenzug des FHWE werden - bestehend aus wirklich historischem, klassischem Fahrzeugmaterial von vor 1945 und vordergründig für den Verkehr auf der Stammstrecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg. Natürlich könnte der Wilzschhaus Nostalgie-Express im Rahmen von Sonderfahrten hin und wieder auch auf anderen Strecken zum Einsatz gelangen.

Wozu braucht man in Wilzschhaus einen Personenzug?

Die Notwendigkeit der Schaffung eines „richtigen” Personenzuges für die Regelspurstrecke Schönheide Ost - Muldenberg ergibt sich aus verschiedenen Grundgegebenheiten und Umständen.

Einen regelmäßigen Schienenverkehr kann der FHWE bisher ausschließlich auf dem Abschnitt Schönheide Süd - Hammerbrücke der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg in Form des Wernesgrüner Schienen-Express anbieten. Betreffs der ehemaligen Schmalspurbahn Schönheide Süd - Carlsfeld, die ebenso zum Interessengebiet des FHWE gehört, gelangen dem Verein bisher lediglich 2004 der Wiederaufbau der Schmalspurgleise in Carlsfeld und 2007 in Schönheide Süd. Zu diesen Baumaßnahmen musste der FHWE damals jeweils deutlich fünfstellige Eigenanteile erbringen, doch wurden die Gleisbauarbeiten in der Hauptsache durch bestimmte Förderprogramme der EU finanziert. Mittels einer weiteren, konsequenten Nutzung dieser Fördermittel sollte in kleinen Schritten ab 2008 der weitere Wiederaufbau der Schmalspurbahn Schönheide Süd - Carlsfeld erfolgen. Als nächstes sollten die Errichtung der Schmalspurbrücke über die Zwickauer Mulde an der Bahnhofsausfahrt Schönheide Süd in Richtung Carlsfeld sowie die Verlegung des Gleises auf dieser Brücke sowie einiger Meter Streckengleis erfolgen. Doch das betreffende Förderprogramm sowie alle anderen, etwaig in Frage kommenden Alternativmöglichkeiten wurden durch politische Entscheidungen ab 2008 ersatzlos gestrichen. Aus diesem Grunde ist FHWE-seitig bisher kein weiterer Aufbau der Schmalspurbahn in Richtung Carlsfeld realisiert worden. Vom Tisch ist das Projekt Schmalspurbahn daher aber noch lange nicht, denn seit 2009 hat sich bekanntlich das Tourismusprojekt Schönheide/Carlsfeld und Umgebung den Wiederaufbau u.a. der Teilstrecke Schönheide Süd - Carlsfeld auf die Fahnen geschrieben. Hierzu will das Tourismusprojekt Finanzierungsmöglichkeiten nutzen, zu welchen ehrenamtlich tätige Vereine wie der FHWE generell keinen Zugang haben, sondern nur öffentliche Gebietskörperschaften wie Gemeinden, Landkreise usw. Über den Werdegang des Tourismusprojektes Schönheide/Carlsfeld und Umgebung kann auf der Webseite www.via-wilzschhaus.de nachgelesen werden.

Was bedeutet diese Entwicklung für die Tätigkeit des FHWE?

Foto: FHWE

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Selbstverständlich hält der FHWE satzungsmäßig und im Rahmen seiner Möglichkeiten am Thema Schmalspurbahn weiterhin fest, wie etwa durch Aufarbeitungen von Schmalspurfahrzeugen oder das Veranstalten der WCd-Schmalspurbahn-Festivals aller ein bis zwei Jahre zusammen mit der Museumsbahn Schönheide inklusive Gastlokeinsätzen und unter Nutzung der bisher in Schönheide Süd und Carlsfeld vorhandenen Schmalspurgleise. Ein weiterer Aufbau von Schmalspurgleisen ist dem FHWE aber einerseits durch die hierfür weggefallenen Finanzierungsmöglichkeiten bis auf Weiteres nicht mehr möglich - und andererseits wäre dies aktuell auch nicht sinnvoll, da das Tourismusprojekt bezüglich des Wiederaufbauprojektes der Schmalspurbahn quasi „den Staffelstab vom FHWE übernommen” hat.

Durch all die beschriebenen Umstände hat sich ab 2008 - wohlgemerkt unter weiterhin uneingeschränkt bestehender Bejahung zum Thema Schmalspurbahn - dennoch eine Konzentration des FHWE auf die Regelspurstrecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg eingestellt. Denn nur hier existieren bislang Gleise, auf welchen der FHWE aktuell Schienenverkehr anbieten kann.

Der Wilzschhaus Nostalgie-Express: Nächster Schritt für die Strecke Schönheide Ost - Muldenberg

Die Tatsache, dass die Regelspurstrecke Schönheide Ost - Muldenberg durch den Ausbau der Anschlussweiche in Muldenberg seit 1997 eine Inselbahn ist und der Umstand, dass der FHWE um das Jahr 2005 herum noch über keine „richtigen” Eisenbahnfahrzeuge verfügte, führten zur Kreierung der Motor-Draisine Wernesgrüner Schienen-Express (WEX) in offener Bauweise. Der WEX entsprach den Möglichkeiten des FHWE per Stand 2005, um die Teilstrecke Schönheide Süd - Hammerbrücke überhaupt erst einmal möglichst zeitnah reaktivieren zu können. Zu jenem Zeitpunkt lautete auch das Motto der damaligen FHWE-Spendenaktion „Volle Fahrt im Oberen Muldental 2005!”. Es dauerte dann zwar noch bis Juni 2007, bis der WEX tatsächlich erstmals Fahrt aufnehmen konnte, aber seither hat sich der Wernesgrüner Schienen-Express zu einem Erfolgsmodell entwickelt.

Wernesgrüner Schienen-Express: Notwendigkeit zur Weiterentwicklung

So beliebt der WEX auch ist und so sehr dessen Fahrgastzahlen für die Intensivierung der Wiederbelebung der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Muldenberg sprechen, so sind diesen Bemühungen doch deutliche Grenzen gesetzt, so lange diese rein auf der Fahrzeugbasis des Wernesgrüner Schienen-Express stattfinden. Weitere Fortschritte bei der Reaktivierung der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Muldenberg sind nur möglich, wenn eine stabilere Fahrzeugbasis als der WEX geschaffen wird!

Argument 1: Schlechtwettervariante zum WEX

Foto: FHWE

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Hauptargument Nummer 1 für die Schaffung eines „echten” historischen FHWE-Personenzuges in Form des Wilzschhaus Nostalgie-Express ist, dass der Wernesgrüner Schienen-Express ein reines Schönwetterfahrzeug ist. In bisher fünf vollen Fahrtperioden des WEX zwischen 2008 und 2012 hat sich heraus kristallisiert - und wen verwundert dies: Bei sehr gutem Wetter ist der WEX brechend voll mit Fahrgästen belegt und die vorhandene Sitzplatzkapazität reicht an solchen Tagen kaum aus. Ist das Wetter jedoch kühl und regnerisch, bleibt der Wernesgrüner Schienen-Express naturgemäß fast leer.

Wie groß der Risikofaktor Wetter für den WEX ist, zeigte sich insbesondere während der Fahrtsaison 2012 und teilweise auch 2013: Oft hatte man hier Pech mit dem Wetter - stets verregnet und ungemütlich. Kein WEX-Wetter!

Glaubt man den Prognosen renommierter Wetterforscher, dass das Wetter aufgrund des Klimawandels in den mitteleuropäischen Mittelgebirgsregionen, etwa in den Bundesländern Sachsen, Thüringen und Bayern zukünftig im Sommer tendenziell kühler und verregneter werden soll, wird umso schneller deutlich, dass es dringend geboten ist, für die Strecke Schönheide Ost - Muldenberg eine witterungsunabhängige Alternative zum Wernesgrüner Schienen-Express zu schaffen.

Argument 2: Wiedereinbau der Weiche in Muldenberg

Hauptargument Nummer 2 für die Schaffung des Wilzschhaus Nostalgie-Express sind die zu erwartenden Auswirkungen der Anschlussweiche im Bahnhof Muldenberg durch das Tourismusprojekt Schönheide/Carlsfeld und Umgebung. Das Tourismusprojekt hat es 2012 geschafft, dass der sächsische Landtag im Rahmen seines Doppelhaushaltes 2013/14 insgesamt eine knappe Million Euro a) für den Wiedereinbau der Weiche, b) für die punktuelle Gleissanierung zwischen Schönheide Ost und Muldenberg sowie c) zur Durchführung des hierfür notwendigen Planverfahrens zur Verfügung stellt. Laut Angaben des Tourismusprojektes könnte der Wiedereinbau der Weiche vsl. 2014 oder 2015 tatsächlich erfolgen.

Der in Aussicht stehende Wiederanschluss der Strecke Schönheide Ost - Muldenberg an das vogtländische Eisenbahnnetz im Bahnhof Muldenberg ist natürlich absolut zu begrüßen und entspricht voll und ganz den Vereinszielen des FHWE. Dennoch hat bekanntlich „jede Medaille zwei Seiten”, was in diesem konkreten Fall bedeutet, dass der Wiedereinbau der Weiche nicht ohne weitreichende Folgen für den FHWE bleiben dürfte.

Im Zuge des Wiedereinbaus der Weiche wird die Gleisinfrastruktur der Strecke Schönheide Ost - Muldenberg, die momentan vom FHWE betrieben wird, an einen neuen Betreiber übergehen. Welche Institution genau dies ist, steht noch nicht fest. Aber als weitestgehend feststehend betrachtet werden kann, dass der FHWE sich zukünftig tendenziell aus dem Thema Gleisinfrastruktur wird zurückziehen müssen, um sich auf das Thema Fahrzeuge und Veranstaltungen zu konzentrieren. Mit der Wiederanbindung der Strecke Schönheide Ost - Muldenberg im Bahnhof Muldenberg wird sich auch der rechtliche Status der Strecke ändern. Es ist zwar bei weitem noch nicht feststehend, aber dies könnte u.U. dazu führen, dass der Wernesgrüner Schienen-Express in seiner technischen Eigenart als so genanntes Nebenfahrzeug zukünftig nicht mehr zwischen Schönheide Süd und Hammerbrücke verkehren darf. Dies wird von den rechtlichen Details im Rahmen des Planverfahrens zum Wiedereinbau der Weiche in Muldenberg abhängen, und diese Details werden sich erst im Laufe des Planverfahrens zeigen.

Dennoch steht das mögliche Szenario im Raum, dass der WEX eines Tages aus rechtlichen Gründen wegen des Wiedereinbaus der Weiche im Bahnhof Muldenberg nicht mehr ab Schönheide Süd fahren könnte. Sollte dies so eintreten, benötigt der FHWE für das weitere Durchführen vereinseigener Fahrten ab Schönheide Süd einen „richtigen” Personenzug, bestehend aus nach EBO zugelassenen Eisenbahn-Regelfahrzeugen. Genau dieses Kriterium soll und wird der Wilzschhaus Nostalgie-Express erfüllen.

Ergänzung zu diesem Textabschnitt, Stand Januar 2014: Durch die überraschende Beendigung des Tourismusprojektes Schönheide/Carlsfeld und Umgebung durch den nunmehr in Auflösung befindlichen Förderverein Via Wilzschhaus e.V., durch die seit Januar 2014 in Auflösung befindliche Via Wilzschhaus GmbH sowie durch einige (nicht alle!) der Anliegergemeinden der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg bzw. der angedachten Schmalspurbahn Wernesgrün - Schönheide - Carlsfeld hat sich ein bis vor Kurzem augenscheinlich noch unmittelbar bevor stehender, zeitnaher Wiedereinbau der Anschlussweiche im Bahnhof Muldenberg erledigt bzw. ist in deutlich weitere Ferne gerückt.

Diese zweifelsohne bedauernswerte Entwicklung hat trotz ihrer negativen Außenwirkung keinerlei Auswirkungen auf die Arbeit des FHWE im Allgemeinen wie auch bezüglich der Zielsetzungen beim Projekt Wilzschhaus Nostalgie-Express.

Vielmehr gilt: Sollte irgendwann - wann auch immer dies sein könnte - ein Einbau der Weiche in Muldenberg doch einmal noch Realität werden, so haben für diesen Fall auch die in diesem Textabschnitt genannten Argumente „pro Wilzschhaus Nostalgie-Express” alle wieder Gültigkeit. Bis dahin behalten alle anderen, auf dieser Webseite genannten Argumente für die Schaffung des Wilzschhaus Nostalgie-Express ihre volle Gültigkeit.

Der Wilzschhaus Nostalgie-Express soll und muss auch ohne Anschlussweiche in Muldenberg die auf dieser Webseite beschriebene, klaffende Lücke in der sächsischen Museumsbahnlandschaft füllen. Der FHWE arbeitet deshalb mit voller Kraft weiter am Projekt Wilzschhaus Nostalgie-Express. Ohne Anschlussweiche in Muldenberg sehen die Planungen den Verkehr des Wilzschhaus Nostalgie-Express auf der Strecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg als Inselbahn vor. Auf die zu schaffende Fahrzeugbasis hat dies keinen Einfluss.

Der FHWE wird sich zur Beendigung des Tourismusprojektes Schönheide/Carlsfeld und Umgebung durch den in Auflösung befindlichen Förderverein Via Wilzschhaus e.V., durch die in Auflösung befindliche Via Wilzschhaus GmbH sowie durch einige der Anliegergemeinden zu einem späteren Zeitpunkt noch ausführlich äußern und genauer positionieren.

Argument 3: Der erste „richtige” Museumszug in Sachsen

Foto: FHWE

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Hauptargument Nummer 3 für die Schaffung des Wilzschhaus Nostalgie-Express ist: Dieser Zug wäre aus FHWE-Sicht der erste „richtige” und damit einzige klassische, regelspurige Museumszug in Sachsen - wenn man die Messlatte am Alter und am „Klassik-Faktor” des Wagenmaterials anlegt.

Eisenbahn-Nostalgiefahrten gibt es auf dem Gebiet der ehemaligen DDR seit zirka 1970 - also seit rund 45 Jahren. In den 1970er und 1980er Jahren war stets unstrittig klar, was unter historischer Eisenbahn zu verstehen ist: Natürlich Dampflokomotiven und bei den Wagen wirklich klassisches Fahrzeugmaterial, sprich Altbau-Wagen aus den Zeiten der Länderbahnen oder der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft in nicht rekonstruiertem Originalzustand. Die Deutsche Reichsbahn manifestierte diese Philosophie zu DDR-Zeiten in stilreinen, originalen Traditionszügen wie dem Zwickauer Traditionseilzug, dem Veltener Traditionszug oder auch mit den Fahrzeugen der damaligen Traditionsbahn Erfurt West. Auch Anfang der 1990er Jahre, also längst zur Nachwendezeit lautete das Motto - nun schon bei Eisenbahnvereinen - im Rahmen so genannter Plandampfaktionen noch: Originalität und der „Klassik-Faktor” des eingesetzten Fahrzeugmaterials haben absolute Priorität.

Doch in den letzten 20 Jahren, etwa seit Mitte der 1990er Jahre, hat ein bestimmter Trend bei den sächsischen Regelspur-Museumsfahrzeugen eingesetzt: Der Fokus ging weg von wirklich historischem Fahrzeugmaterial und hin zu relativ modernen Loks und Wagen, welche aus DDR-Produktion stammen, die nicht selten gerade einmal in den 1970er oder 1980er Jahren fabrikneu waren, die modernen Konstruktionsmerkmalen und Bauweisen entsprechen und noch um 1995 im ganz normalen Plandienst der Deutschen Bahn AG standen - ja teilweise sogar noch bis Anfang der 2000er Jahre. Es ist nicht immer nur der reine Geschmack, sondern oftmals sind es auch ganz pragmatische Praxisgegebenheiten, welche die Betreiber solcher „historischer” Eisenbahnfahrzeuge dazu bewegen, lieber relativ moderne Loks und Wagen, als echtes historisches Fahrzeugmaterial vorzuhalten. Die Motive können hier in der freizügigen Einsatzfähigkeit der Fahrzeuge liegen oder in deren Unterhaltskosten oder in deren Vermarktungsfähigkeit außerhalb des Museumsbahnbereiches - doch dies sind keine kulturellen, sondern rein betriebliche bzw. betriebswirtschaftliche Parameter.

Auf diese Art und Weise hat sich in den letzten 20 Jahren der folgende Zustand herausgebildet: Wohin das Auge blickt - von Ost- über Mittel- bis Westsachsen - bei betriebsfähigen, regelspurigen Museumswagen handelt es sich in recht monotoner Art und Weise um Wagen der Gattungen Bghw, Bom, By u.ä. Mit Aluminium-Übersatzfenstern, mit Tonnendächern und mit Gummiwülsten anstatt klassischer Aufstiegsbühnen an den Wagenenden, so wie moderne Eisenbahnfahrzeuge halt nun einmal aussehen.

Was dabei im Freistaat Sachsen nahezu komplett auf der Strecke geblieben ist, das ist die Erhaltung wirklich historischer, betriebsfähiger Regelspurwagen. Es gibt hier den Windbergbahn-Aussichtswagen aus Dresden und den Altenberger Wagen aus Bärenstein, aber das war es dann auch schon. Von diesen beiden positiven Ausnahmen einmal abgesehen gibt es in Sachsen keine betriebsfähigen Altbau-Regelspurpersonenwagen.

Wirklich historische Museumszüge auf 1.435 mm-Spur mit Fahrzeugmaterial von vor 1945 existieren in verschiedenen Bundesländern und Regionen Deutschlands - beispielsweise in Thüringen mit dem „Donnerbüchsen”-Zug der Rennsteigbahn, in Sachsen-Anhalt mit dem DRG-Museumszug der Dampfzug-Betriebs-Gemeinschaft Loburg, in Berlin mit dem Reichsbahn-Zug der Berliner Eisenbahnfreunde, in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Schweriner Traditionszug, in Nordrhein-Westfalen mit dem Preußenzug der Mindener Museumseisenbahn oder in Niedersachsen mit dem Reichsbahnzug von 1928 der Dampfzug-Betriebs-Gemeinschaft Hildesheim. Die Reihe ließe sich fortsetzen. Wo es keinen einzigen, derartigen Regelspur-Museumszug gibt, das ist Sachsen. Ganz Sachsen.

Hervorragende Aufarbeitungen von Originalfahrzeugen gibt es in Sachsen ausschließlich im Bereich der Schmalspurbahnen. Hier existieren in Jöhstadt, in Schönheide Mitte, in Radebeul, in Hainsberg, in Jöhstadt, in Zittau nach strengen Maßstäben vorbildlich restaurierte Wagenzüge verschiedenster Epochen. Unbestritten: Sachsen ist das Land der Schmalspurbahnen - aber es ist bei weitem nicht nur das Land der Schmalspurbahnen. Denn trotz der vielen Schmalspurbahnen machten diese auch während der Zeit ihrer größten Ausdehnung niemals mehr als rund 15 % des sächsischen Eisenbahnnetzes aus. Sachsen ist aber auch das Land eines der dichtesten regelspurigen Eisenbahnnetze - unter anderem deshalb braucht Sachsen auch einen historischen Regelspurpersonenzug - und zwar einen „echten” historischen Zug, der aus wirklich klassischem Altbau-Fahrzeugmaterial besteht. Dieser Museumszug wird der Wilzschhaus Nostalgie-Express.

Argument 4: Der Wilzschhaus Nostalgie-Express als die sinnvollste Nutzungsmöglichkeit der Strecke Schönheide Ost - Muldenberg nach dem Wiedereinbau der Weiche in Muldenberg

Foto: FHWE

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Auf der Strecke Schönheide Ost - Muldenberg sollen zukünftig wieder echte Personenzüge fahren und nicht auf Dauer ausschließlich des Wernesgrüner Schienen-Express. Und ebenso nicht ausschließlich die landläufig als „Ferkeltaxi” oder als „Blutblasen” bezeichneten DDR-Leichtverbrennungstriebwagen (LVT) von Drittanbietern. Deren Einsatz favorisiert das Tourismusprojekt Schönheide/Carlsfeld und Umgebung für die Zeit nach dem Wiedereinbau der Weiche in Muldenberg.

Der FHWE ist hierzu der Ansicht: Gern sollen auch LVT nach Schönheide Süd und Ost fahren. Doch das „Ende der Fahnenstange” oder gar das „Höchste der Gefühle” können solche Fahrzeuge genauso wenig wie der Wernesgrüner Schienen-Express sein. Vielmehr soll und muss doch gelten: Wenn die Anschlussweiche in Muldenberg wieder vorhanden ist und der Freistaat Sachsen eine knappe Million Euro in die Infrastruktur der Strecke Schönheide Ost - Muldenberg investiert hat, dann gilt es, diese öffentliche Investition auch im Nachhinein immer wieder zu rechtfertigen, indem das touristische Potenzial dieser Strecke weiter gehoben wird. Dies wird nicht ausschließlich durch Drittanbieter zu realisieren sein. Es bedarf eines vor Ort, von Schönheide Süd aus, einsatzfähigen Personenzuges, welcher a) recht häufig verkehren kann und mit welchem b) flexibel auf die unterschiedlichen Nachfragesituationen reagiert werden kann.

Melden sich z.B. kurzfristig Reisegruppen, Kindergärten, Wandergesellschaften u.ä. für eine oftmals sehr spontane Charterfahrt mit dem Wernesgrüner Schienen-Express an - und dies ist häufig der Fall - so kann hierauf bisher kurzfristig, mithin innerhalb eines Tages, reagiert werden. Die Fahrzeuge von externen Drittanbietern aber sind oftmals anderweitig vermietet, vertraglich gebunden usw. All diese Umstände führen dazu, dass - trotz der willkommenen Drittanbieter - insbesondere auch nach dem Einbau der Weiche in Muldenberg der FHWE mit einem Vor-Ort-Zug ab Bahnhof Schönheide Süd das touristische Verkehrsbedürfnis zwischen Schönheide Ost und Muldenberg wird bedienen können müssen. Außer der historisch-kulturellen Notwendigkeit gibt es also auch eisenbahnbetriebliche und gleichzeitig marketingtechnische Tatbestände, die die Notwendigkeit zur Schaffung des Wilzschhaus Nostalgie-Express begründen. Dass der Bedarf für den Wilzschhaus Nostalgie-Express besteht, ist „unterm Strich” demnach zwar nicht ausschließlich, aber eben doch zu einem gewissen Teil eine Konsequenz des Tourismusprojektes Schönheide/Carlsfeld und Umgebung.

Ergänzung zu diesem Textabschnitt, Stand Januar 2014: Durch die überraschende Beendigung des Tourismusprojektes Via Wilzschhaus durch den nunmehr in Auflösung befindlichen Förderverein Via Wilzschhaus e.V., durch die seit Januar 2014 in Auflösung befindliche Via Wilzschhaus GmbH sowie durch einige (nicht alle!) der Anliegergemeinden der Regelspurstrecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg bzw. der angedachten Schmalspurbahn Wernesgrün - Schönheide - Carlsfeld hat sich ein bis vor Kurzem augenscheinlich noch unmittelbar bevor stehender, zeitnaher Wiedereinbau der Anschlussweiche im Bahnhof Muldenberg erledigt bzw. ist in deutlich weitere Ferne gerückt.

Diese zweifelsohne bedauernswerte Entwicklung hat trotz ihrer negativen Außenwirkung keinerlei Auswirkungen auf die Arbeit des FHWE im Allgemeinen wie auch bezüglich der Zielsetzungen beim Projekt Wilzschhaus Nostalgie-Express.

Vielmehr gilt: Sollte irgendwann - wann auch immer dies sein könnte - ein Einbau der Weiche in Muldenberg doch einmal noch Realität werden, so haben für diesen Fall auch die in diesem Textabschnitt genannten Argumente „pro Wilzschhaus Nostalgie-Express” alle wieder Gültigkeit. Bis dahin behalten alle anderen, auf dieser Webseite genannten Argumente für die Schaffung des Wilzschhaus Nostalgie-Express ihre volle Gültigkeit.

Der Wilzschhaus Nostalgie-Express soll und muss auch ohne Anschlussweiche in Muldenberg die auf dieser Webseite beschriebene, klaffende Lücke in der sächsischen Museumsbahnlandschaft füllen. Der FHWE arbeitet deshalb mit voller Kraft weiter am Projekt Wilzschhaus Nostalgie-Express. Ohne Anschlussweiche in Muldenberg sehen die Planungen den Verkehr des Wilzschhaus Nostalgie-Express auf der Strecke Schönheide Ost - Schönheide Süd - Muldenberg als Inselbahn vor. Auf die zu schaffende Fahrzeugbasis hat dies keinen Einfluss.

Der FHWE hat sich zur Beendigung des Tourismusprojektes Via Wilzschhaus in einer Erklärung positioniert, welche hier als pdf-Datei downgeloaded werden kann.

Aus welchen Fahrzeugen der Wilzschhaus Nostalgie-Express bestehen soll, lesen Sie auf den einzelnen Fahrzeugseiten, die über die Spendenseite ZUG UM ZUG ZUM ZUG erreichbar sind. Bitte helfen auch Sie mit, den Wilzschhaus Nostalgie-Express Realität werden zu lassen. Benötigt wird auch Ihre Spende!

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